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Manuel

Manuel

U16 Junioren stehen im Finale

Die U16 der Winterthur Warriors steht nach einem hochspannenden Halbfinale gegen die Basel Gladiators im Endspiel um die Schweizer Meisterschaft. Am kommenden Sonntag treffen die Winterthurer Junioren auf die Bern Grizzlies und bekommen nach 2013 und 2014 zum dritten Mal die Möglichkeit, den Meistertitel nach Winterthur zu holen.

 

Die Warriors und die Gladiators schenkten sich heute nichts. Das Spiel war eigentlich sehr ausgeglichen, je nachdem, welches Viertel man genauer betrachtet. Die Warriors begannen zwar mit einigen guten Spielzügen, mussten dann aber mehrfach wegen schlechten Snaps Raumverluste hinnehmen oder sogar den Ballbesitz abgeben. Andererseits verstand es die Warriors Defense den Basler Angriff über weite Strecken des Spiels zu neutralisieren. Fabian Wittwer konnte die ersten 6 Punkte für die Gastgeber erzielen als er den Ball nach einem tollen Pass in die Endzone bringen konnte, Extrapunkte blieben den Warriors aber verwehrt. Beide Mannschaften zeigten sehr guten Football, aber auch Nerven. So kassierten beide Teams viele Strafen, bspw. wegen Spielverzögerung oder auch wegen Auswechselfehlern. Vielleicht blieb es deswegen auch im zweiten Viertel bei diesem knappen Warriors Vorsprung und 6:0 Halbzeitstand.

Nach der Pause drehten die Gladiators auf und die Warriors schienen ihre liebe Mühe damit zu bekommen. Bereits im Kickoff Return liess man dem Basler Ballträger viel zu viel Platz, so dass dieser erst nach der Spielfeldmitte gestoppt werden konnte. Dass man im gleichen Spielzug auch noch eine Facemask Strafe kassierte, brachte die Gladiators noch näher an die Warriors-Endzone. Erst an der 10-Yard-Linie konnte man die Angriffe stoppen und Basel zu einem Field Goal Versuch zwingen (der aber misslang). Daher starteten die Warriors einmal mehr von der eigenen 20er, konnten aber keinen Zentimeter Raumgewinn erzielen. Offensichtlich konnte die Basler Defense nun ebenfalls besser mit den Winterthurer Angriffen umgehen und forcierte einen Winterthurer Punt, der prompt wieder bis an die Warriors 34-Yard-Linie zurückgetragen werden konnte. Nun brauchte es noch zwei Angriffe und plötzlich war das Skore nach einem ersten Basler Touchdown ausgeglichen – weil der Extrapunkt erfolgreich war, stand es plötzlich 6:7 aus Winterthurer Sicht. Im Kickoff verschätzte sich der Returner und ging an der eigenen 5-Yard-Linie zu Boden. Weil die Snaps, also die Rückgaben vom Center zum Quarterback, heute nicht wirklich klappten, war diese Ausgangslage denkbar ungünstig. Die Nervosität war spürbar, der Quarterback wollte selber über die rechte Seite laufen, verlor den Ball und ein Basler konnte diesen in der Winterthurer Endzone zum Touchdown sichern. Innerhalb von nur zwei Minuten verspielten die Warriors die 6:0 Führung und lagen plötzlich 8 Punkte mit 6:14 zurück. Man versuchte noch im dritten Viertel auf den Ausgleich zu spielen, scheiterte nun aber immer wieder an der sehr gut agierenden Basler Defense – teilweise aber auch an sich selbst und den damit zusammen hängenden gelben Flaggen der Schiedsrichter.

 

Nach dem letzten Seitenwechsel waren die Gladiators wieder im Angriff. Ein wunderschöner Pass und ein unglaublicher Einhand-Catch des Basler Receivers legte die Basis für den dritten Touchdown für die Gladiators: 6:21 im letzten Viertel. Dieses Resultat tat weh, denn es war nicht wirklich zwingend. Unter den vielen Zuschauern auf der Tribüne machte sich Ernüchterung breit. Die Reaktion der Warriors war umso überraschender. Über wenige Stationen gelangten sie wieder vor die Endzone der Basler. Was zuvor während der gesamten zweiten Halbzeit kaum gelang, schien plötzlich wieder zu funktionieren und die Warriors konnten auf 14:21 verkürzen, dies lediglich 2 Minuten vor Schluss. Logisch, dass man zum erneuten Kickoff einen Onside-Kick versuchte (absichtlich kurzer Kick wobei man den Ball selber sichern will), leider aber scheiterte, weil die Basler sehr gut aufpassten.

 

Auf der Uhr waren vielleicht noch etwa 1 Minute und 30 Sekunden. Eigentlich hätte man erwarten können, dass Basel die Uhr nun kontrolliert und durch Runs auslaufen lassen würde. Doch der Basler Quarterback setzte unverständlicherweise dreimal zu Passversuchen an – alle incomplete und jedes Mal wurde die Uhr logischerweise angehalten. Die Warriors gelangten dann nach einem Punt wieder in Ballbesitz, wahrscheinlich verblieben noch etwa 30 Sekunden auf der Uhr. Und die Gastgeber nutzten die Chance. Quarterback Ljubenovic bediente seinen Receiver Fabian Wittwer mit einem 20-Yard-Pass und Wittwer brachte den Ball bis in die Endzone zum 20:21, was ihm tosenden Applaus von den Rängen bescherte. Nun standen die Coaches vor der Entscheidung: Extrapunkt durch Kick und Ausgleich oder 2-Point Conversion und Sieg. Sie entschieden sich für die risikoreichere Variante und wählten den zusätzlichen Spielzug. Die Basler Abwehr brachte den Winterthurer Quarterback enorm unter Druck, drängte ihn bis an die 20-Yard-Linie zurück, wo er sich aber noch einmal befreien konnte. Ljubenovic suchte einen Receiver und fand in Fabian Wittwer zum wiederholten Mal einen sicheren Abnehmer. Wittwer erzielte die so wichtigen zwei Zusatzpunkte zum Schlussresultat von 22:21.

 

Dieses Spiel hätte heute klar zwei Sieger verdient. Die Warriors hatten in der ersten Halbzeit die Oberhand. Die zweite Halbzeit geht an die Gladiators, die fast alles richtig gemacht haben und die Schwächen der Warriors brutal ausgenutzt haben. Die taktischen Entscheide der Winterthurer Coaches in der Schlussphase waren aber die Grundlage für den Sieg. Dass die Spieler diesem grossen Druck standgehalten und den Glauben an ihre Chance nicht aufgegeben haben, ist verblüffend und zeigt die mentale Stärke dieser so jungen Mannschaft. Diese Stärke kompensiert die Schwächen in der Ausführung, die gegen eine Top-Mannschaft wie die Gladiators auch einmal den Sieg kosten könnten. In einer Woche in Bern wird es eine mindestens so starke Leistung wie heute brauchen um den Meistertitel nach Winterthur zu holen. Und da die Berner faktisch ein Heimspiel haben werden, braucht es auch viele Winterthurer Fans die für die so wichtige Unterstützung von der Tribüne sorgen. Kickoff ist um 14 Uhr im Berner Leichtathletikstadion Wankdorf, direkt hinter dem Stade de Suisse. Die Anreise mit dem Auto dürfte angesichts des gleichzeitig stattfindenden Fussballspiel zwischen YB und GC erschwert sein. Deshalb empfiehlt sich die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln.

 

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